Am 12. April fand im Bundestag die Anhörung zum „Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung“ statt. Darauf machte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bundesweit aufmerksam und nahm die Gesundheitspolitik in die Verantwortung: „Die schnelle Einführung einer neuen Personalbemessungsrichtlinie, die verpflichtend mehr Personal für die Krankenhäuser vorsieht, darf nicht ungenutzt verstreichen“, erklärt Marina Mühlbauer von der Gewerkschaft ver.di.
Auch das Klinikum St. Marien Amberg hat sich an dieser Aktion beteiligt. An der Seite der Beschäftigten stehen auch Pflegedirektorin Kerstin Wittmann und der Vorstand des Klinikums Manfred Wendl. „Wir brauchen keinen Applaus. Nicht solange die Rahmenbedingungen für eine bedarfsgerechte Pflege für unsere Patienten und für unsere Pflegekräfte nicht geschaffen sind“, so Pflegedirektorin Kerstin Wittmann.
Bereits vor über einem Jahr hatten die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der Deutsche Pflegerat und ver.di gemeinsam ein Instrument für eine bedarfsgerechte Personalbemessung vorgelegt und sind damit einem Auftrag aus der Konzertierten Aktion Pflege der Bundesregierung nachgekommen. „Wir erwarten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine klare Positionierung. Es muss ein entscheidendes Signal an die Berufsgruppe der Pflege gesendet werden. Nur eine langfristige Lösung verbessert die Personalsituation in der Pflege spürbar“, betont auch der Vorstand des Klinikum Amberg, Manfred Wendl.
„Sofern die Politik nicht endlich ein klares Signal an die Pflege sendet, laufen wir Gefahr, dass viele Pflegekräfte ihrem Beruf den Rücken zukehren“, befürchtet Reinhard Birner, Personalratsvorsitzender des Klinikum Amberg. „Die Beschäftigten geben alles, um Leben zu retten. Von der Politik erwarten wir deshalb, endlich die Weichen für gute Arbeitsbedingungen und eine hochwertige Gesundheitsversorgung zu stellen.“
ver.di kündigte an, über aufeinanderfolgende Aktionstage ihre Forderung nach einer gesetzlichen Personalbemessung zum Ausdruck zu bringen. „Wir als sind überzeugt, dass mit der Einführung der PPR 2.0 der Teufelskreis aus Fachkräftemangel und immenser Arbeitsbelastung in der Pflege durchbrochen werden kann, denn 40.000 bis 80.000 Pflegekräfte werden zur Umsetzung der PPR 2.0 zusätzlich gebraucht“, so Marina Mühlbauer von der Gewerkschaft verdi in der Oberpfalz. „Das wird nur gehen, wenn sich wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege entscheiden. Zudem müssen Pflegekräfte zurückgewonnen werden, denn zehntausende Pflegekräfte üben ihren Beruf aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen im Moment nicht aus.“